Blogs 2025 2025.08.19_Kein Höllenfeuer, die Montbretie 'Lucifer' 2025.07.20 Im Alter immer schöner - die Dreiblattspiere kann das 2025.06.14 Graslilie: Rispe oder Traube? 2025.05.13 Eigentlich sehr schade um die Hasenglöckchen 2025.04.14_Rosenprimel - Erste im Primelreigen an Graben und Bach 2025.03.23 Des Gärtners unwillig erwiderte Liebe zu den Leberblümchen 2025.02.16 Pflanzenindividuen statt Pflanzenklone? 2025.01.18 Vorbild Weinbau: Anker-Gummibinder für Gartenzwecke Kein Höllenfeuer, die Montbretie 'Lucifer' Warum eine Montbretiensorte (Crocosmia) den Sortennamen 'Lucifer‘ trägt, habe ich lange gerätselt. Unter diesem Begriff verstand ich bisher immer den gefallenen Engel, der zum Symbol des Teufels wird. Sollte durch die Namensgebung wegen der ungewöhnlich intensiv leuchtenden, roten Blüten auf das Höllenfeuer hingewiesen werden? Das schien mir ziemlich makaber zu sein. Dabei liegt eine andere Erklärung nahe und ich bin ziemlich sicher, den Gedankengang des mir unbekannten Namensgebers dieser wunderschönen Sorte verstanden zu haben. Das lateinische Wort Lucifer bedeutet Lichtträger und war bei den Römern der Name für den Morgenstern, der identisch mit dem Planeten Venus ist. Die Leuchtkraft der Blüten war demnach für die Namensgebung verantwortlich, vielleicht in Verbindung mit der Morgenröte, die sich in zeitlicher Nähe mit dem Morgenstern alias Venus zeigt.[1] Es braucht einem also nicht zu gruseln, wenn man die Montbretien der Sorte 'Lucifer‘ in seinen Garten pflanzt. Ganz im Gegenteil, es lohnt sich, dieser pflegeleichten, die Sonne liebenden, mit den Gladiolen verwandte Pflanze einen Platz zu geben. Jeder einzelne Blütenstiel zeigt in zwei Zeilen um die 20 trichterförmigen Blüten. Das oberste Blütenblatt ist etwas größer ausgeprägt als die anderen. Die hohen Blütenstängel sind äußerst standfest, wobei der mit Blüten besetzte obere Teil waagrecht überhängt. Die Blätter sind, was angesichts der Verwandtschaft nicht wundert, schwertförmig. Das oft angesprochene Thema Winterhärte dieser (Süd-)Afrikanerin kann man meines Erachtens vergessen. Die Überwinterungsorgane, die Rhizome, sind in unseren Breiten winterhart. Ich habe noch niemals Montbretien im Winter verloren und sie stehen mindestens schon 15 Jahre in meinem Garten. Und das ohne jeden Schutz. Auch mit dem kräftigen Boden meines Gartens kommen die Montbretien gut zurecht und sind unempfindlich gegenüber den inzwischen üblichen, langen trockenen beziehungsweise regnerischen Perioden. Schädlinge sind mir nicht aufgefallen. Bei der Pflanzung muss man allerdings beachten, dass 'Lucifer‘ ohne weiteres bis zu 1,40 m hoch wird. Deswegen sollte man die Pflanze mit anderen hochwachsenden Stauden vergesellschaften, zum Beispiel Wiesenrauten, Blutweiderich, Wiesenknopf-Sorten (Sanguisorba) oder Eisenhut.
Wem 'Lucifer' zu hoch wird, der kann einfach andere Montbretiensorten pflanzen, die niedriger bleiben und etwa 60-80 Zentimeter groß werden. Es gibt sie in den Farben von kräftigem Gelb (in meinem Garten die Sorte 'Buttercup', die als aprikosengelb beschrieben wird), in orange und rot und es gibt auch Sorten, die ihre Blüten stärker geöffnet haben, so dass sie sternförmig aussehen (z.B. Emily McKenzie,orange). Im Handel sind praktisch nur noch Sorten, keine Noch einmal zum Namen. Im Deutschen verwendet man üblicherweise das Wort Montbretie das sich auf den Naturwissenschaftler Antoine François Ernest Coquebert de Montbret bezieht, der im Auftrag Napoleons in Kairo tätig war und bereits im Alter von 21 Jahren verstorben ist. Der botanische Name der Gattung ist hingegen Crocosmia, was sich vom Wort Krokus herleitet, weil Montbretien angeblich nach Safran duften sollen. Ich werde im nächsten Jahr einmal genau daran riechen, zumal ich den Safrankrokus bisher nie zum Blühen bringen konnte. Schließlich ist Safran mein Lieblingsgewürz. [1] Es führt hier zu weit, die sehr merkwürdige Wirkungsgeschichte des Wortes Luzifer vom römischen Morgenstern zum Inbegriff des Bösen nachzuzeichnen. Hinweise unter https://de.wikipedia.org/wiki/Luzifer
[2] Stephan Aeschlimann, Geophyten für Gärten und Parkanlagen, Der Staudengarten 3-2025, S. 20-27 Literatur: https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/garten-montbretien
Im Alter immer schöner - die Dreiblattspiere kann das 2025.07.20 Eine Trendrichtung In der Techie- und Startup-Szene heißt „Longevity“. Longevity-Startups versprechen nicht nur längeres Leben, sondern dazu auch noch ein Leben in nahezu jugendlicher körperlicher Verfassung. Auch Stauden altern. Bei ihnen merkt man das Altern dadurch, dass sie nach einigen Jahren blühfauler werden. Sie sollten dann aufgenommen und geteilt werden. Die wüchsigen Teilstücke werden wieder eingepflanzt. Zum Beispiel gilt das für Rittersporn oder Leberblümchen, was ich selbst dann leider meist versäume (vgl. Blog 2025.3). Es gibt aber auch echte Longevity-Stauden, die mit den Jahren immer schöner werden, ohne zu wuchern oder sonst lästig zu werden.
Zu Recht werden in der Werbung der Staudengärtnereien ihre "schwebenden, lockeren Blütenrispen und die grazilen, dreiteiligen Blätter" (Gaißmayer) sowie die rötlichen Stängel und Blütenknospen gelobt. Die schneeweißen, in lockeren Rispen wachsenden, sternförmigen Einzelblüten "bringen Leichtigkeit und Eleganz in den Garten" (Garten von Ehren). Gerade weil die fünf Blütenblätter nicht ganz regelmäßig wachsen und In meinem Garten habe ich nur ein Exemplar der Dreiblattspiere, obwohl ich vor etwa 15 Jahren mehrere an verschiedenen Stellen gepflanzt hatte. Offenkundig muss der Pflanzplatz sorgfältig ausgesucht werden und vor allem sollte die Pflanze in jungen Jahren nicht von Nachbarpflanzen bedrängt werden, damit sie in Ruhe anwachsen kann. Der Naturstandort von Gillenia trifoliata ist Kanada. Dort wächst die Pflanze in Wäldern. Ein zu schattiger Standort hat ihr bei mir jedoch nicht bekommen. Meine Pflanze steht fast in voller Sonne, allerdings scheint der Boden feucht genug zu sein, so dass sie überdauert hat. Sie ist etwa 70 cm hoch und 90 cm breit und steht am Rande meines Teiches, ohne dass der Boden mit dem Teichwasser in Kontakt steht. In der Literatur empfohlen wird im Allgemeinen durchlässiger fruchtbarer Boden, der immer eine gewisse Feuchtigkeit aufweisen sollte. Die Dreiblattspiere treibt spät aus, so dass ich immer ein wenig in Sorge bin, ob sie wiederkommt, um dann desto mehr überrascht zu sein, dass sie jedes Jahr ein wenig üppiger wird. Eine oft gelobte Eigenschaft, die Indian Summer Herbstfärbung kann ich bei meinem Exemplar nicht bestätigen. Denn die Blätter werden im Herbst nicht farbig rot, sondern grau und fallen schnell ab; vielleicht ist der Boden doch zu trocken oder die Sonneneinstrahlung zu stark. Es gibt auch eine rosablutige Sorte von Gillenia trifoliata. Ich persönlich ziehe aber das strahlende Weiß der Naturform vor. Gillenia trifoliata hat noch eine kleinere Schwester, Gillenia stipulata, die Südliche Dreiblattspiere aus dem Osten der USA. Über den Saat Literatur und Bezugsquelle: https://www.lubera.com/ch/gartenbuch/dreiblattspiere-gillenia-pflegen-schneiden-und-vermehren-p3330#dreiblattspiere-gillenia-pflegetipps-f%C3%BCr-schnellleser; Bezug ferner bei den meisten Staudengärtnereien; Gillenia stipulata auch bei https://www.stauden-stade.de
Graslilie: Rispe oder Traube? 2025.06.14 Als Gartenliebhaber muss man sich nolens volens mit botanischen Begriffen befassen. Zur Verwirrung trägt dann bei, wenn die Begriffe nicht mit dem allgemeinen Sprachgebrauch übereinstimmen. So ist das, was wir als Weintraube bezeichnen, botanisch keine Traube, sondern eine Rispe. Leider ist die Botanik aber auch nicht immer sofort eindeutig.
Das möchte ich am Beispiel der Graslilien erläutern. Seit mindestens 20 Jahren habe ich Exemplare der Graslilie in meinem kleinen Stein- bzw. Steppenbeet, seit einige Zeit auch am Fuße der Trockenmauer an der Garagenzufahrt. Beide Standorte sind eher Die Graslilie hat mich nun in ziemliche Verwirrung gestürzt, als ich beschlossen hatte, diese im Juniblog vorzustellen. Welche Art der Graslllie steht in meinem Garten und kann ich somit Ihnen, den Leserinnen und Lesern empfehlen? Aufzeichnungen vom Erwerb habe ich nicht mehr und erinnern kann ich mich auch nicht mehr, welche Art ich damals gekauft habe. Es gibt nämlich eine Traubige (oder Astlose) Graslilie (Anthericum liliago) und eine Rispige (Ästige) Graslilienart (Anthericum ramosum). Beide Graslilienarten sind im europäischen Raum heimisch und unterscheiden sich dadurch, dass die eine als Blütenstand eine Traube und die andere eine Rispe hat. Wikipedia scheint aufzuklären: „Bei einer Traube stehen die gestielten Blüten seitlich an einer durchgehenden, gestreckt wachsenden Sprossachse. Die Rispe hat entlang ihrer Hauptachse, der so genannten Das Standardwerk „Die Freiland Schmuckstauden“ von Jelitto/Schacht/Simon weist daraufhin, dass bei der Rispigen Graslilie gelegentlich unverzweigte Exemplare auftreten und bei der Traubigen Graslilie verzweigte. Ich bin also so wiet wie vorher. Ich versuche mir nun anhand der bei Wikipedia angegebenen generativen Merkmale ein Bild zu machen und breche ein paar Blüten ab. Die Staubblätter sind wesentlich kürzer als die Blütenblätter. Bei der Traubigen G. sollen sie halb so lang sein wie die Blütenblätter, bei der Rispigen G. sin sie gleich lang. Nach Jelitto/Schacht/Simon gibt es zwei andere Unterscheidungsmerkmale Bei der Traubigen G. ist der Stempel nach oben gebogen, bei der Rispigen G. gerade und die Früchte sind bei ersteren eiförmig spitz bei der anderen rund. Da schon die ersten eiförmigen Fruchtstände zu sehen sind und der Blütenstempel
Eigentlich sehr schade um die Hasenglöckchen 2025.05.13 Als ich zum ersten Mal bei einem Besuch unserer Herner Partnerstadt Wakefield in England die Blue Bells (Atlantisches Hasenglöckchen – Hyacnthoides non-scripta 1) überall an Straßenböschungen blühen sah, war ich begeistert. Unbedingt wollte ich sie auch in meinem Garten haben. Das war gar nicht so einfach: entweder trieben die Zwiebeln nicht aus, vermutlich weil sie zu trocken gelagert worden So kam es. dass sich in meinem Garten die spanischen Hasenglöckchen mit blauen, weißen und rosa Blüten immer mehr vermehrten, ich aber bis heute keine Blue Bells im Garten habe. Eigentlich ist das spanische Hasenglöckchen eine wunderbare Gartenpflanze. Es reckt seine kräftigen Blütenstängel stolz in die Höhe und die bis zu 15 Glöckchen sind sehr attraktiv. Die Pflanzen wachsen in jedem Boden und sowohl unter mehr oder weniger schattigen Verhältnissen Irgendwann war mir das zu viel und ich entschied, die spanischen Hasenglöckchen aus dem Garten zu entfernen. Gesagt, aber nicht so leicht getan. Die Zwiebelchen sitzen oft mehr als einen Spaten tief und sind kaum aus dem Boden zu bekommen. Für mich wäre das alters- Wie auch immer - im nächsten Jahr wird wohl alles wieder von vorne losgehen. Lange wusste ich nicht, dass es das atlantische Hasenglöckchen, also die Blue Bells, auch bei uns im Westen Deutschland wild gibt, z.B. im Kreis Heinsberg (Blauer Wald) und bei Jülich (Kellenberger Kamp). Wer das einmal gesehen hat, ist überwältigt. Der Begriff Blauer Wald ist nicht übertrieben. Dicht an dicht bis zum Horizont nur Blue Bells. Ich frage mich nur: Wenn es mit dem atlantischen Hasenglöckchen in meinem Garten geklappt hätte, ob der Garten dann heute nur noch aus Blue Bells bestünde. Vielleicht habe ich mit dem Spanischen Hasenglöckchen sogar ein Glückslos gezogen. Noch besser ist der Stoßseufzer meines Sohnes, der vor kurzem einen Garten mit Bambus (Phyllostachis) ohne Wurzelsperre übernommen hat: „Wenigstens ist es kein Bambus!“ Literatur: https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/hasengloeckchen Fußnote 1: Das Artepitheton "non scripta" = "nicht gechrieben" scheint unverständlich. Es ist als Gegenstück zur Hyazinthe zu verstehen, zu der Ovid sagt, ihr seien die Klagelaute des Phoebus (anderer Name für Apollo) in die Kronblätter eingeschrieben, weil diese eine Zeichnung wie "AI" haben sollen (Das konnte ich nicht nachprüfen, da die Hyazinthen v erblüht sind.) https://www.telemachos.hu-berlin.de/materialien/ovidprojekt/ovid_texte/apoll_und_hyacinthus_dt.htm. Jedenfalls hat Hyacnthoides non-scipta keine Zeichnung auf den Kronblättern, also nichts eingeschrieben. Das nötigt mir Respekt ab vor der genauen Naturbeobachtung bereits in der Antike.
Rosenprimel - Erste im Primelreigen an Graben und Bach 2025.04.14 In meinem Garten gibt es einen mit großen Steinen eingefassten Graben, der vom Überlauf des Teiches zu einer tiefen Grube führt. Ursprünglich war dieser Graben als Bachlauf geplant Und es sollte eine Pumpe das Wasser aus der Grube wieder in den Teich zurückführen. Das wurde aber dann nicht realisiert, worüber ich heute gar nicht so unglücklich bin. So hat der Graben entweder Wasser, wenn es stark regnet oder ich kann auch über eine Grundwasserpumpe Wasser in den Graben leiten, das dann in der Grube versickert.
Die Blüte der Rosenprimel beginnt bereits im März und dauert dann bis Mitte April. Ich mag sie wegen Ihrer frischen, leuchtenden Farbe, zumal sonst der Garten um diese Zeit von Gelb dominiert wird. Gleichwohl gefällt es mir besonders, wenn jetzt Anfang April Rosenprimeln und die lackglänzenden, gelben Sumpfdotterblumen (Caltha palustris) dort jetzt um die Wette blühen ( Blog 2022.04, Archiv). Meist erscheinen die Blüten dieser Primel vor den Blättern, wobei mit der Zeit sowohl die Blütenstiele als auch die Blätter immer länger bis zu etwa 20 cm werden. Zumindest bei mir im Garten sind die Primeln allerdings nicht besonders langlebig, weswegen ich immer wieder einmal einige dazu kaufen. Denn verzichten möchte ich darauf nicht. Besonlers schön finde ich die Sorte 'Gigas‘, die ich im Moment jedoch nicht habe.
Literatur: Fritz Köhlein, Primeln, Ulmer, 1984; https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/primel/rosenprimel Bezugsquelle: https://www.stauden-stade.de/ und viele Staudengärtnereien
Des Gärtners unwillig erwiderte Liebe zu den Leberblümchen 2024.03.23 Leberblümchen gehören zu meinen ersten Blumenwanderungserinnerungen im fränkischen Steigerwald. Mein Vater, der sie sehr mochte, zeigte sie mir, dem damals Fünfjährigen. Da ist es selbstverständlich, dass ich sie unbedingt in meinem Garten haben möchte. Die Bedingungen, die Leberblümchen nach der Literatur brauchen, sind eigentlich gar nicht so schwer zu erfüllen. Kalkhaltiger, humoser Boden ist vorhanden, im Frühjahr Sonne und im Sommer Schatten sind kein Problem und die Durchlässigkeit des Bodens lässt sich mit etwas Splitt und Sand leicht herstellen. Dennoch sind Anpflanzversuche bisher meist schief verlaufen und zwar sowohl mit Jungpflanzen als auch mit blühfähigen Stauden. Warum das so ist, ist mir ziemlich unklar.
Hepatica nobilis mit seinen meist hellblauen strahlenförmigen Zungenblütenblättern (botanisch Hüllblätter) ist ein Hingucker nur bei Sonnenschein. Dann öffnen sich die Blüten, indem die Blütenblätter an der Oberseite schneller wachsen als an der Unterseite. Wenn es dunkel wird, kehrt sich der Vorgang um. Deswegen haben ältere Blüten auch längere Blütenzungen als jüngere. Die Zahl der Zungen beträgt meistens sechs, manchmal aber auch bis zu neun. Schön sind vor allen Dingen auch die Staubfäden in der Mitte der Blüte, die die gesamte Blüte quasi strahlen lassen.
Der Name Leberblümchen, ebenso wie die botanische Bezeichnung Hepatica, kommt von den dreilappig geformten Blättern. Eine andere Art des Leberblümchens in meinem Garten ist das Siebenbürger Leberblümchen (Hepatica transsilvanica), das aus den Karpaten stammt. Es hat Blätter, die an den Rändern zusätzlich eingekerbt sind. Es blüht ein wenig früher – schon Ende Februar – und hat leuchtend blaue, noch etwas größere Blüten. An einem halbschattigen Platz auf der Krone der Trockenmauer bedeckt eine Pflanze in Es war nicht die Schuld des Leberblümchens, dass es meine Liebe so widerwillig erwidert, sondern meine eigene. Oder anders ausgedrückt: Ein fauler Gärtner h Es gibt zahlreiche Sorten des Leberblümchens in unterschiedlichen Farben sowie gefüllte und auch solche mit Blattzeichnungen. Insbesondere in Japan sind aus dem japanischen Leberblümchen sehr kostbare und auch kostspielige Züchtungen entstanden, die meist in Töpfen gehalten werden. Spezialgärtnereien mit vielen Sorten in Deutschland sind https://alpine-peters.de/ und https://www.misterhepatica.de/, wo aber auch die hier beschriebenen "normalen" Leberblümchen bezogen werden können. Literatur: https://www.nabu-duesseldorf.de/archiv-1/2022/das-gew%C3%B6hnliche-leberbl%C3%BCmchen/
Pflanzenindividuen statt Pflanzenklone? 2025.02.16 Dass es demnächst möglich sein könnte, Menschen zu klonen, ist für mich persönlich ein ziemlich großer Alptraum. Noch aber ist jeder Mensch ein einzigartiges Individuum. Bei vielen unserer Gartenpflanzen ist allerdings das Klonen, das üblicherweise als vegetative Vermehrung bezeichnet wird, normal. Manche Gartenpflanzen können sich selbst klonen, zum Beispiel durch Wurzelausläufer oder Ableger oder durch Bestockung mit Tochterzwiebeln. Und Gärtner besorgen das Klonen durch Teilung, Stecklinge, Wurzelrisslinge, Wurzelschnittlinge und Steckhölzer oder das Aufpfropfen bei Obstbäumen und Rosen. Die In-Vitro- oder Meristem-Vermehrung im Reagenzglas ist eine neuere Möglichkeit, massenhaft geklonte Pflanzen heranzuziehen. Immer ist die neue Pflanze genetisch identisch mit der Ausgangspflanze, der das Pflanzenmaterial entnommen worden ist. Wenn wir für den Garten Stauden oder Gehölze kaufen, kommt es uns oft auf eine bestimmte Sorte an, die uns besonders gefällt. In der Regel handelt es sich dann um vegetativ vermehrte Pflanzen. Bei manchen Stauden und Gehölzen gibt nur noch solche Sorten, was nicht gut für die genetische Vielfalt ist. Genau diese Vielfalt, die durch die generative Vermehrung, also durch Aussaat entsteht, ist es, warum ich dafür plädiere, wieder etwas häufiger zur Samentüte zu greifen oder gar Samen für die Aussaat selbst zu ernten. Samenvermehrte Pflanzen sind genau wie wir Menschen immer Individuen, keine ist genetisch genau identisch mit einer anderen Pflanze. Das gilt selbst für sogenannte samenfeste Sorten, z.B. bei Tomaten. Nur ist die Variationsbreite bei samenfesten Sorten sehr gering. Man kann entweder selbst den Samen ernten (wenn man im Garten Dahliensorten hat, die nicht vollständig gefüllt sind, so dass die Vermehrungsorgane noch vorhanden sind) oder Samen kaufen. Die Aussaat ist im wahrsten Sinne des Wortes kinderleicht. Wer Tomaten Das heißt, die Dahlien werden Ende Februar bis Mitte März im Haus ausgesät, leicht mit Erde bedeckt und der Topf wird unter eine Folienhaube gesteckt. Noch einfacher geht es, wenn man den Topf in einen leeren, durchsichtigen Vogelfutterbehälter aus dem Gartenmarkt stellt, den Deckel nach unten. Die Dahlien keimen nach +/- einer Woche bei etwas mehr als 20 Grad Celsius. Nach dem Auflaufen ca. zwei Tage lüften, indem man die Folie lockert oder zwischen unten liegenden Deckel und Behälter ein Holz einklemmt. Anschließend im Haus kühler und möglichst hell stellen. Erscheinen nach den Keimblättern erste Blätter kann man ggfls. vereinzeln. Wenn kein Frost mehr droht (nach den Eisheiligen) kann ausgepflanzt werden, aber auch schon vorher sollten die Töpfe bei entsprechendem Bei mir war die Ausgangsmuttersorte die Honka Dahlie ‘Verrone’s Obsidian‘, die Väter waren unterschiedliche Sorten. Denn die Bestäubung habe ich den Insekten überlassen. und daraus sind dann viele Kinder und Enkel entstanden. Eine Pflanze hat es mir besonders angetan, die ich Nikolausbart genannt habe und die ich in diesem Jahr auch über Knollen vermehren werde, d.h. vegetativ. Der „Vater“ ist ziemlich sicher die Halskrausendahlie ‘Night Butterfly‘. Ich habe jetzt die Qual der Wahl: Welche neuen Pflanzen, von denen ich die Knollen im Herbst geerntet und im Keller gelagert habe, behalte ich, welche nicht? Denn der Platz im Garten ist endlich und neue Sämlinge kommen hinzu. Die mehr oder weniger ansprechenden Ergebnisse meiner bisherigen „Dahlienzüchtung“ stelle ich auf dieser Website in der Fotogalerie vor: https://rolandsstaudengarten.de/fotogalerie/ Wer das Spiel mit der Samenaussaat etwas intensiver betreiben möchte, dem kann ich unbedingt eine Mitgliedschaft in der Gesellschaft der Staudenfreunde (GdS) empfehlen. (Für diese nicht gewerbliche Organisation betreibe ich ausnahmsweise einmal Werbung.) Dort gibt es zum Jahresende die Möglichkeit, Saatgut zu bestellen, die von GdS-Mitgliedern (auch von mir) zur Verfügung gestellt werden. Man kann aus unglaublich vielen Samenarten und -sorten wählen. Allein Tomatensorten gibt es dort so viele wie sonst wohl nirgends. Für viele dieser oft auch recht selten Pflanzenarten und -sorten gibt es im Internet nähere Informationen über Aussaat und Anzucht und oft auch Pflanzenfotos. Das ist einfach toll und kostet fast gar nichts. Da ist es auch nicht so schlimm, wenn mal ein Aussaatversuch daneben geht. Gesellschaft der Staudenfreunde (GdS) https://gds-staudenfreunde.de/datenblaetter-aus-dem-samenkatalog Dahliensamen: https://www.saatgut-biene.de/blumen/sorten/dahlie/; https://shop.gartenzauber.com/products/dahlien-mix-wundertuete?gQT=1 ; https://www.impecta.de/de/samen/einjahrige-blumen?page=2 ; https://samen-knieke.de/Dahlie-Starlight-Mischung?gQT=1
Vorbild Weinbau: Anker-Gummibinder für Gartenzwecke 2025.01.18 Vielleicht ist der werblich genutzte Begriff Blitzbinder etwas übertrieben, aber nützlich finde ich das kleine Ding in jedem Fall. Binden und gehört neben Schneiden zu den alltäglichen Tätigkeiten (Ich vermeide den Begriff „Arbeit“) im Garten. Da lohnt es sich schon, darüber nachzudenken, wie man das Anbinden von Staudenstängeln oder Zweigen und Ästen des Obstspaliers am schnellsten erledigt.
Ich persönlich setze daher seit einigen Jahren auf ein Produkt, das aus dem Weinbau kommt. Es handelt sich um einen ringähnlichen Gummi, der an einer Seite eine Art Anker hat. Diesen Anker kann man ganz schnell mit der anderen Seite des Rings umschlingen. Anschließend zieht man am Anker die Schlinge fest. Die Bindung lockert sich erstaunlicherweise dann nicht mehr, sondern hält auf Dauer. Genau so leicht lässt sich die Bindung wieder lösen.
Die Anker-Gummibinder gibt es in unterschiedlichen Längen. Meines Erachtens passt für den Garten am besten eine Länge zwischen 8 und 12 cm.
Die Anker-Gummibinder werden unter verschiedenen Bezeichnungen im Internethandel, meist als Kiloware, angeboten. In einer solchen Packung sind je nach Länge der Binder zwischen 300 und 500 Stück. Damit kann man, regelmäßige Wiederverwendung vorausgesetzt, fast ein Gartenleben lang auskommen.
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